Press release (german below)
Pauline Rintsch’s solo exhibition, Mutual Sentiments, explores everyday scenes and gestures, physicality and intimacy. With an open mind and a keen eye for detail, her paintings draw on people, objects, concepts, or moments that captivate her. Although inspired by her immediate surroundings, they are always imbued with a poetic, fairy-tale- like narrative. Contrasts converge: reality merges with dream, sensuality with innocence, mystery with familiarity, with a touch of the uncanny woven throughout.
The artist’s paintings combine contemporary aesthetics with a symbolic imagery that gives her works a magical, anti-rational character. Seen through translucent layers of oil paint on paper is a portrait of a young woman proudly showing a pendant of Demeter, goddess of fertility, in profile. Elsewhere, manicured hands encircle a pair of legs, offering either protection or support, while the body—as suggested by the title, Mermaid Feet— is in a state of transformation. Other figures are shown in playful, almost farcical poses: clothes are lifted over heads in a game of hide-and-seek, somersaults are performed— it’s a topsy-turvy world.
Mounted flat on the wall without a frame, Rintsch’s paintings confront themselves and the viewer as they are. Frameless—that is, unprotected, unadorned—they seem all the more vulnerable. Many paintings appear zoomed in, cropped, leaving the viewer in the dark as to where exactly the events depicted are taking place. They invite us to look closer, placing us in the role of voyeur when we see nude bodies or intimate scenes, even if the fragmentation of these figures means that we see only part of them. It is in this interplay of revealing and concealing that Rintsch also lays bare an objectifying view of the body. Mutual Sentiments shows the artist deftly navigating the boundaries between genuine intimacy, self-conscious posing, and playful, deeply-felt fantasy.
– Amelie Gappa
Pauline Rintsch beschäftigt sich in ihrer Einzelausstellung Mutual Sentiments mit Alltagsszenen- und Gesten, Körperlichkeit und Intimität. Mit offenem Blick und an Details interessiert, baut sie ihre Malereien auf Basis von Personen, Objekten, Begriffen oder Momenten ihrer Faszination auf. Ihre Werke finden ihren Ursprung im direkten Umfeld der Künstlerin, sind aber stets von einem poetisch-märchenhaften Narrativ durchzogen. Es treffen Gegensätze aufeinander: Realität vermischt sich mit Traum, Sinnlichkeit mit Unbefangenheit, Rätselhaftes mit Vertrautem, aber auch Unheimliches ist verwoben.
Pauline Rintschs Malereien verbinden eine zeitgenössische Ästhetik mit einer symbolhaften Bildsprache, die den Werken eine anti-rationale sowie magische Gestalt verleiht. In durchschimmernden Schichten aus Ölfarbe auf Papier begegnet Betrachter:innen das Porträt einer jungen Frau, die stolz einen Anhänger präsentiert, auf dem die Göttin der Fruchtbarkeit (Demeter) im Profil zu sehen ist. Ein anderes Mal erhaschen wir den Blick auf von manikürten Händen umschlungene Beine. Schützend oder haltgebend umschließen sie den eigenen Körper, der sich, wie der Titel Mermaid Feet verrät, in Metamorphose befindet. Andere Figuren zeigen sich in spielerischen, fast närrischen Posen: Keck wird die Kleidung wie im Versteckspiel über den Kopf gezogen, oder Purzelbäume geschlagen – Die Welt steht Kopf.
Flach ohne Rahmung an die Wand angebracht, stehen Pauline Rintschs Malereien sich und Betrachtenden gegenüber. Ohne Rahmung – ohne Schutz, ohne Schmuck – und damit verletzlicher. Wie herangezoomt erscheinen viele der Werke, ausschnitthaft, und geben keinen Ort des Geschehens preis. Wie zum genauen Hinschauen aufgefordert, versetzen sie uns auch in die Rolle des Voyeurs, wenn wir auf nackte Körper oder intime Szenen blicken, auch wenn Personen durch eine Fragmentierung der Körper nicht vollständig gezeigt werden. In einem Wechselspiel aus Präsentieren und Verbergen entlarvt Pauline Rintsch damit auch einen objektifizierenden Blick auf den Körper. In Mutual Sentiments gelingt der Künstlerin damit ein geschickter Grenzgang zwischen realer Intimität, selbstbewussten Posen und spielerischer, gefühlvoller Phantasie.
– Amelie Gappa